Du hast dich entschieden Online-Unterricht bzw. Online-Nachhilfe zu geben? Herzlichen Glückwunsch! Du hast ein Online-Business gewählt, das dir sehr viel Freiheit schenken wird! Aber wie kommst du denn nun an Schülerinnen und Schüler? Natürlich mit deinem gut durchdachten Nachhilfeangebot.

Da gilt es zuerst einmal eine Entscheidung zu treffen:

Option 1: Du willst zwar Online-Nachhilfe geben, dich aber (vorerst) nicht um Termine, Kundengewinnung, Kundenkontakt etc. kümmern? Dann schau dir mal die Konditionen von Anbietern wie Easytutor, Gostudent, Avidii (Schweiz) usw. an.
Gute Jobangebote von kleineren Nachhilfe-Anbietern findest du auch auf Jobbörsen wie Indeed.

Lass dir aber gesagt sein, dass deine Verdienstmöglichkeiten begrenzt sind, wenn du bei einem dieser großen Anbieter arbeitest, denn der Anbieter will natürlich an deiner Arbeit mitverdienen.

1. Der Titel – jeder gibt Nachhilfe aber was macht deinen Online-Unterricht besonders?

Eine Besonderheit deines Angebots kann natürlich sein, dass du Online-Unterricht gibst. Für einen richtig guten Titel deines Angebots brauchst du aber noch weitere Attribute. Beispiel gefällig? Eventuell bist du besonders einfühlsam, kannst mehrere Fächer parallel unterrichten oder hast einen Hochschulabschluss der erwähnenswert ist.

Eine weitere Möglichkeit aus der Masse der Angebote hervorzustechen, ist mit den Wünschen deiner Kunden zu werben: Was wollen deine Kunden für sich oder ihre Kinder erreichen? Bessere Noten, Durchblick in Mathematik oder Physik, Sprachverständnis in Englisch, Spanisch, Französisch, etc.

2. dein Profilbild

Das Profilbild ist für deine Anzeige sehr wichtig. Anzeigen ohne Profilbild werden allgemein als nicht vertrauenswürdig eingestuft und gerade bei Online-Angeboten will niemand sein Kind zu einer „völlig fremden“ Person schicken.

Dein Bild sollte dich möglichst in einem professionellen und sympathischen Licht zeigen. Urlaubsbilder oder strenge Passbildfotos sind nicht geeignet. Wenn du in deiner Bildergalerie kein passendes Foto von dir findest, such dir einen guten Fotografen oder eine gute Fotografin, um professionelle Bilder von dir machen zu lassen.

3. der Text für dein unwiderstehliches Online-Nachhilfeangebot

Deine potentiellen Kunden haben ein Problem. (schlechte Noten, Wissenslücken im betreffenden Fach, nicht genug Übungsmaterial, Motivationsschwierigkeiten, Fragen bei Hausaufgaben, etc.) Dieses Problem musst du mit deinem Angebot lösen – und das auch an deine zukünftigen Kunden kommunizieren!

Du hast bereits Erfahrung als Nachhilfelehrer:in gesammelt? Sehr gut! Das muss du unbedingt in deinem Angebotstext erwähnen.
Mach dir zunächst Stichpunkte und verfasse dann selbstbewusst einen Werbetext für dein Angebot.
Lass den Text von Freunden oder Familie probelesen und frage sie nach ehrlichem Feedback – „Würdest du Nachhilfe bei mir buchen? Wenn ja/nein, warum..?“

Bedenke: der Angebotstext ist dein Aushängeschild! Danach entscheiden die Eltern und/oder Schüler:innen, ob sie bei dir eine Probestunde buchen wollen. Apropos Probestunde..

4. Warum du unbedingt eine kostenlose Probestunde anbieten solltest!

Eine absolut tolle Möglichkeit um an langjährige Kunden zu kommen ist es, eine kostenlose Probestunde anzubieten. Schülerinnen und Schüler, die bei mir eine kostenlose Probestunde genommen haben, sind in 98 % der Fälle auch Kunden bei mir geworden. Ist das nicht der Wahnsinn? Und woran liegt das genau?
Mit der kostenlosen Probestunde können Eltern und Schüler:innen dich und dein Angebot ganz unverbindlich testen. Egal ob sie unsicher wegen der technischen Voraussetzungen sind oder dich erst einmal kennenlernen wollen – mit der kostenlosen Probestunde ist alles möglich. Und nach der Probestunde will dann eigentlich auch niemand noch weitere Nachhilfeangebote lesen und jemand neuen aussuchen müssen.

Mein Tipp: Nimm lieber 1-2 Euro mehr pro Unterrichtseinheit und biete dafür eine kostenlose Probestunde an.

Du willst mehr darüber lesen, wie du die perfekte Probestunde vorbereitest? Dann lies hier weiter.

4. Preise

Beim Preis deines Angebots gibt es keine Faustformel, denn der richtige Preis richtet sich nach vielen Faktoren. Unter anderem solltest du bei der Preiskalkulation folgende Punkte beachten:

– dein Alter

– deine Erfahrung

– deine Qualifikation

– deine Konkurrenz (Mathelehrer:innen haben weniger Konkurrenz als Deutschlehrer:innen)

– was du verdienen möchtest oder musst

Um dir einen groben Richtwert zu geben, habe ich eine Marktanalyse für dich gemacht:

niedriges Preissegment für private Online-Nachhilfe: 6-15 Euro/45 Minuten

mittleres Preissegment für private Online-Nachhilfe: 15-20 Euro/45 Minuten

hohes Preissegment für private Online-Nachhilfe: ab 20 Euro/45 Minuten

Die offiziellen Anbieter, wie beispielsweise Easytutor, Gostudent, Superprof, etc. liegen mit ihren Preisen allesamt im hohen Preissegment. Das zeigt, das Eltern durchaus bereit sind für qualitativ hochwertigen Online-Unterricht einen hohen Preis zu zahlen. Und das obwohl bei diesen Anbietern oftmals vor allem die Website und die Werbung qualitativ hochwertig sind, der Unterricht aber nicht unbedingt. Denn sind wir mal ehrlich, wer von den langjährig erfahrenen Nachhilfelehrerinnen und Lehrern möchte auf Dauer Provisionen von 10 bis 15 Euro pro Unterrichtseinheit an einen Großkonzern abgeben?

Ich empfehle dir, deine Preise im niedrigen Preissegment anzusetzen, wenn du gerade erst mit Online-Nachhilfe anfängst und dir erst noch einen Kundenstamm aufbauen musst. Wenn du dann guten Unterricht lieferst, wirst du zwangsläufig irgendwann mehr Anfragen haben, als du bearbeiten kannst – das ist der aller späteste Zeitpunkt um deine Preise zu erhöhen!

Einen weiteren Gedanken zur Preisfindung habe ich noch für dich: ein sehr günstiges Nachhilfeangebot wird nicht unbedingt öfter gebucht – denn wir assoziieren mit ‚günstig‘ auch immer eine mindere Qualität!

5. Verfügbarkeiten

Deine Verfügbarkeiten kannst du sehr individuell gestalten und das bietet dir als Nachhilfelehrer:in ganz viel Freiheit! Du willst den Samstag frei haben um mit deinen Freunden etwas zu unternehmen? Bist Montag Abend jede Woche mit deiner Familie zum Essen verabredet? Dann bietest du eben Montag und Samstag keine Zeiten für den Unterricht an.
Deine Verfügbarkeiten sind auch nicht in Stein gemeißelt, du kannst dich jederzeit umentscheiden und für dich das beste System finden.

Mein Tipp für dich als Einsteiger: Gib viele freie Zeiten an, damit zeigst du deinen potentiell zukünftigen Kunden, dass du flexibel bist und auch in stressigen Klausurphasen zusätzliche Termine anbieten kannst.

6. Kundenakquise: wenn du gerade erst mit Online-Nachhilfe startest oder aktuell freie Kapazitäten für neue Schüler:innen hast

Jetzt ist dein Nachhilfeangebot geschrieben, die Bilder sind gemacht und du hast deine Verfügbarkeiten notiert. Aber woher kommen denn jetzt deine ersten Kunden? Musst du einfach warten, bis sich jemand auf dein Nachhilfeangebot meldet?
Nein, natürlich nicht! Auf den meisten Portalen kannst du dich aktiv um Kunden bemühen und es gibt oft auch eine Kategorie mit Nachhilfegesuchen. Suche dir hier diejenigen Gesuche aus, die zu deinem angebotenen Fach und deiner Preisvorstellung passen und schreibe deinen zukünftigen Kunden eine freundliche Nachricht. Die meisten werden sich freuen von dir zu lesen und gerne eine kostenlose Probestunde bei dir buchen.


Du hast bereits dein Nachhilfeangebot geschrieben, willst aber eine professionelle Rückmeldung dazu bekommen und mit mir an deine Seite starten?

Dann komm‘ zu mir ins Einzelcoaching. Wir schauen uns gemeinsam dein Nachhilfeangebot an und legen die action steps fest mit denen du von Null auf Hundert durchstartest und dir in kürzester Zeit ein ortsunabhängiges Business aufbaust.